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Limmattaler Tagblatt vom 28. Juli 2006

Auf unterschiedlichen Pfaden unterwegs

Seidenbilder im Spital Limmattal

Momentan beherbergt die Spital-Galerie 23 Seidenbilder von Reni Sigg und Esti Karst.
Die Ausstellung besticht durch Glanz und Leuchtkraft der Seidenmalfarben
und hebt sich vom gängigen Muster ab.
VON MARGRET STÖCKLIN

Über 2000 Jahre alt ist die Geschichte der Seidenmalerei. Früheste Kunstwerke - als Farben dienten Tusche und Erdpigmente - stammen aus China. Frankreich gilt als Wiege der europäischen Seidenmalerei. Von hier aus traten die klassischen Techniken wie Aquarell-, Auswasch-, Nass-in-Nass-, Konturen- und Salztechnik ihren Siegeszug in ganz Europa an. Auch Künstler wie Picasso oder Gauguin entdeckten das Naturprodukt als attraktiven Malgrund. Seit den 70er-Jahren erfreut sich die Seidenmalerei auch bei uns grosser Beliebtheit. Grund: Das Malen ist leicht erlernbar. Und die Vielzahl der Techniken und Seidenqualitäten bringen Abwechslung, was die Kräfte der Fantasie immer wieder neu anregt.

Der Seidenmalerei verfallen

1992 verfielen Reni Sigg und Esti Karst dem Virus Seidenmalerei. 'Ich habe meine Krativität schon immer mit Farben ausgelebt, am Anfang mit Gouache-, Tempera- und Ölmalerei', verrät die in Zwillikon wohnhafte Reni Sigg. Die in Affoltern am Albis beheimatete Esti Karst hingegen setzte sich sieben Jahre mit der Töpferei auseinander und lernte, über das kunsthandwerkliche Anfertigen von Lampenschirmen, unter anderem in der Pagoden- oder Plisséetechnik, die Vorzüge der Seide kennen. Die beiden Frauen lernten sich übrigens im Jahre 1987 kennen, als sie im Vorstand des Familien-Clubs Affoltern aktiv waren.

Die Mitfünfzigerinnen besitzen eine kaufmännische Ausbildung, sind verheiratet und haben erwachsene Kinder.

Am Anfang ihrer 'Seidenmalkarriere' stand das Gestalten von Schals und Foulards. Auf der Suche nach neuen Herausforderungen wagte man sich bald einmal an das Malen von Bildern auf Seide und erkannte die vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten durch Seidenqualität, Technik und Spiel mit den Farben. Die künstlerische Zusammenarbeit der beiden Frauen findet heute im Atelier von Gitte Bachmann in Ottenbach statt, dem 'Geburtsort' unzähliger experimenteller oder themenbezogener Seidenbilder. Hier sind beide kreativ unterwegs. 'Unterwegs' lautet dann auch der Titel ihrer aktuellen 12. Ausstellung im Spital Limmattal in Schlieren.

Jede benutzt allerdings unterschiedliche Pfade. Und oft kann ein Weg von der Idee bis zur Verwirklichung auf Seide zu einer von Freude oder Frust begleiteten ziemlich langen Reise werden. Wobei eine von der aufbauenden Kritik der anderen profitiert. 'Oftmals merkt man nicht, dass ein eigentliches Bild fertig ist und man aufhören sollte. Dann ist es sehr wichtig, in seinem Tatendrang gestoppt zu werden', verrät Reni Sigg.

Die Ausstellung in der Spital-Galerie präsentiert unter anderem vier Exponate, bei welchen Miro Pate gestanden haben könnte. Grundlage war die Umsetzung der von Gitte Bachmann gestellten Aufgabe, Formen wie Sterne, Kreise oder Rechtecke so ins Bild zu setzen, als würden sie sich bewegen. 'Mir war sofort klar, dass dies nur im Miro-Stil möglich sein würde', erinnert sich Esti Karst.

Mit Wegen aller Art setzte sich Esti Karst in ihrer letzten Schaffensperiode auseinander. Titel wie 'Frauenlauf', 'Irrwege' oder 'Kleine Freiheit' reflektieren die Bandbreite dieses spannenden Themas. Doch jetzt scheint dieses Kapitel definitiv abgeschlossen. Denn: Momentan malt die Künstlerin Detailansichten von Blumen und experimentiert mit dem Umsetzen von Tanzfiguren und -rhythmen. Reni Sigg hingegen sieht ihr Thema 'Unterwegs' noch längst nicht ausgeschöpft. Da gäbe es noch viele Sujets und Eindrücke von Indien- und Thailandreisen sowie dem Zürcher Zoo zu verarbeiten, wo sie seit zwei Jahren im Freiwilligenteam mithilft. Vor allem jedoch würde ihr immer wieder bewusst, auf wie vielfältige Weise der Mensch Zeit seines Lebens physisch und psychisch unterwegs sei. 'Diesen Umbruchprozess bildlich darzustellen, habe ich mir mittelfristig zur Aufgabe gemacht', resümiert Reni Sigg.
   
   
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